Was ist ein Zuhause? Für viele bedeutet es Kindheitserinnerungen, Geborgenheit, und ein Dach über dem Kopf. Das Gefühl, angekommen zu sein. In vielen Ländern bedeutet ein eigenes Haus Ruhe und Sicherheit. Man hat nun endlich ein Obdach und für lange Zeit ausgesorgt. Nur nicht in der Schweiz. Entweder man zahlt eine endlose Hypothek, bei der das Haus faktisch der Bank gehört, oder man hat endlich abbezahlt und wird trotzdem jedes Jahr zur Kasse gebeten.
Der Staat nennt es Eigenmietwert. Eine Steuer auf Luft: Fiktive Miete, echtes Geld. Schuldenfrei leben? Unmöglich. Der Fiskus schlägt zu.
1933 wurde der Eigenmietwert als provisorische Notsteuer eingeführt, eine Übergangslösung für Krisenzeiten. Wer im eigenen Haus wohnt, «spart» Miete, also gilt diese Ersparnis als Einkommen. Doch aus der Ausnahme wurde Routine, aus dem Provisorium ein Dauerinstrument. Fast 100 Jahre später wird der Bürger noch immer gemolken.
So funktioniert der Irrsinn: Ein Haus im Wert von einer Million. Angenommene Marktmiete: 3’500 CHF im Monat. Der Staat rechnet daraus 27’000 Franken Jahreseinkommen, obwohl du keinen Rappen siehst. Auf diesen Geisterbetrag zahlst du Steuern. So wird aus einem Lebenswerk ein Steuergrab. Mitten in einem Land, das sich Freiheit und Selbstbestimmung auf die Fahne schreibt. Willkommen im steuerpolitischen Irrenhaus Schweiz.
Man nehme ein konkretes Beispiel: Eine Rentnerin hat ihr Leben lang gearbeitet, jeden Rappen gespart und ihr Haus nach Jahrzehnten endlich abbezahlt. Heute lebt sie von der AHV, die gerade für Krankenkassenprämien und Lebensmittel reicht. Doch für den Staat ist sie eine vermeintliche Grossverdienerin, die angeblich jeden Monat 3’500 Franken «Mieteinnahmen» kassiert. 27’000 Franken werden ihr als Einkommen angerechnet – Geld, das sie nie gesehen hat. Steuern darauf muss sie trotzdem zahlen. Wenn sie nicht zahlt, muss sie halt ihr Haus verkaufen und wieder zur Miete leben. Sie verliert also ihr Haus nicht wegen Selbstverschulden, sondern weil der Fiskus sie gnadenlos hinausbesteuert. Genauso ergeht es jedem, der kaum oder gar kein Einkommen hat.
Linksgrüne Umverteiler laufen gegen die Abschaffung der Geistersteuer Sturm und verwirren das Stimmvolk mit lauten Nebelpetarden. Kommen wir jedoch von Märchen zur Realität. Aussagen wie «Privilegien für Reiche» und «Mieter zahlen doppelt» stimmen nicht. Mieter zahlen ihre Miete mit bereits versteuertem Einkommen und sonst gar nichts.
Eigentümer hingegen zahlen bereits: Vermögenssteuer, Grundstückgewinnsteuer, Handänderungssteuer, unzählige Abgaben und zusätzlich noch eine fiktive Sondersteuer dazu. Das Wegfallen dieser fiktiven Steuerbestrafung als «Privilegie» zu betiteln ist weltfremd. Wer hier doppelt oder dreifach zur Kasse gebeten wird, sind die Hauseigentümer – und niemand sonst.
Noch grotesker wird es beim Lieblingsnarrativ der Linken: «Steuerausfall». Dieses Schlagwort wird reflexartig hervorgeholt, sobald der Bürger entlastet werden soll. Doch der Begriff «Steuerausfall» setzt voraus, dass unser Einkommen grundsätzlich dem Staat gehört und jede Reduktion einem Diebstahl an den Behörden gleichkommt. Welch eine Anmassung! In Wahrheit ist jeder Franken weniger Steuer kein «Loch», sondern ein Stück Bürgerfreiheit. Steuern können auch nicht automatisch «anderswo wieder reingeholt» werden, jeder neue Steuerfranken braucht eine demokratische Legitimation.
Auch der angebliche «Wegfall der Abzüge» ist eine bewusste Täuschung. Wer keine Schulden hat, braucht logischerweise auch keine Schuldzinsabzüge. Wer eine Mietliegenschaft besitzt, kann die Unterhaltskosten weiterhin abziehen, genau wie bisher. Für junge Familien, die zum ersten Mal ein Eigenheim kaufen, bleiben die Hypozinsen volle zehn Jahre lang abziehbar.
Bemerkenswert ist, dass Ausgerechnet die SP sich früher für die Abschaffung des Eigenmietwerts eingesetzt hat. Damals wetterte sie gegen die Abzocke an Rentnern, die ihr Leben lang gespart hatten. Heute das Gegenteil: Eigentum ist zum Feindbild geworden, der sparsame Pensionierte interessiert nicht mehr, stattdessen wird der «privilegierte superreiche Villenbesitzer» an die Wand gemalt. So lässt sich Neid und Umverteilung besser verkaufen.
Als Bonus zu allerletzt: Wird die Abschaffung abgelehnt, erhöhen die Kantone den Eigenmietwert auf weitere 30 %. Aus einer absurden Phantomsteuer würde eine noch grössere Abzocke.
Fazit: Der unabhängige Bürger war Linksgrün schon immer ein Dorn im Auge. Am 28. September geht es nicht um technische Details, sondern um eine Grundsatzfrage: Dürfen Menschen nach einem Leben voller Arbeit in ihrem eigenen Zuhause alt werden – oder treibt der Staat sie hinaus? Wer JA sagt, schafft diese Geistersteuer ab und beerdigt damit fast 100 Jahre Steuerwahnsinn.
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